Inzwischen werben viele Unternehmen damit, Rechnungen vorzufinanzieren und Unternehmern bzw. Freiberuflern das Warten auf Zahlungsziele zu ersparen. Diese Art der Vorfinanzierung wird Factoring genannt und kann gerade dann vorteilhaft sein, wenn die eigenen Kunden nicht rechtzeitig zahlen. Dennoch sollte man sich der Konditionen bewusst sein, denn der wesentliche Unterschied zwischen echtem und unechtem Factoring liegt im Umgang mit dem Ausfallrisiko.
Factoring: Das Prinzip der Rechnungsvorfinanzierung
Das Konzept hinter dem Factoring oder der Rechnungsvorfinanzierung ist simpel. Beim offenen Factoring, einer der häufigsten Varianten, sind drei Parteien am Rechnungsprozess beteiligt. Ein Dienstleister, ein Debitor (der Auftraggeber) und ein Factor (Anbieter der Rechnungsvorfinanzierung). Nachdem der Debitor seine Leistung erhalten hat, würde diesem normalerweise eine Rechnung vom Dienstleister zugestellt werden. Um den Rechnungsbetrag kurzfristig zu erhalten, beauftragt der Dienstleister einen Factor, wie beispielsweise aifinyo, welcher in kurzer Zeit den Rechnungsbetrag auszahlt. Die eigentliche Bezahlung der Rechnung wird anschließend zwischen dem Debitor und dem Factor ausgeführt.
Für den Dienstleister bedeutet dies, dass er sich keine Gedanken über seine Rechnungen machen muss. Diese werden direkt nach dem Einreichen der Rechnung auf sein Konto überwiesen. So werden Probleme durch verspätete oder ausbleibende Zahlungen vermieden.
Echtes Factoring – Verkauf der Rechnung
Bei der Auswahl des richtigen Factoring-Anbieters gibt es jedoch einiges zu beachten. Neben den Gebühren ist die Art der angebotenen Rechnungsvorfinanzierung entscheidend. Dabei unterscheidet man zwischen echtem und unechtem Factoring. Der Unterschied zwischen den beiden Factoring-Arten zeigt sich erst im Falle einer Zahlungsunfähigkeit seitens des Debitors. Beim echtem Factoring kauft der Factor die Rechnungen an. Für den Dienstleister besteht daher kein Risiko im Falle einer Zahlungsunfähigkeit seines Kunden.
Unternehmen, die auf echtes Factoring setzten, erhalten ihre Rechnung also pünktlich und ohne Risiko. Sollte es zum Zahlungsausfall oder einer verspäteten Zahlung eines Kunden kommen, muss der Factor die Beträge beitreiben und ggf. abschreiben. Für die damit verbundene Gewissheit werden normalerweise höhere Gebühren fällig. Bei aifinyo erhalten Kunden echtes Factoring jedoch schon ab 0,5 % des Rechnungsbetrags.
Vorteile:
– Kein Risiko im Falle einer Zahlungsunfähigkeit des Debitors – Der Dienstleister erhält die volle Rechnungssumme abzüglich der Vorfinanzierungsgebühr – Rechnungen scheiden aus der Bilanz aus und verbessern so die Bonität des Dienstleisters
Unechtes Factoring – Verpfändung der Rechnung
Beim unechten Factoring werden Rechnungen an den Factor „verpfändet“. Hierbei handelt es sich um ein reines Kreditgeschäft, welches kurzfristig Liquidität bereitstellt. Dabei stellt der Factor in der Regel bis zu 90 % des Rechnungsbetrags bereit, welche nach einem festgelegten Zeitraum zurückgezahlt werden müssen. Sollte der Auftraggeber seine Rechnungen mal nicht zahlen können, wird das Unternehmen mit Factoring selbst ein Inkassoverfahren einleiten müssen. Daher ist unechtes Factoring gerade bei einem zuverlässigen und liquiden Kundenstamm eine empfehlenswerte Alternative.
Nachteile:
– Volles Risiko bei einem Zahlungsausfall des Kunden – Rechnungen bleiben in der Bilanz des Dienstleisters
Fazit: Welche Factoringform ist in welchen Fällen angebracht?
Für die meisten Dienstleister ist die Antwort auf diese Frage einfach. Für Unternehmen mit einem festen und zuverlässigen Kundenstamm kann sich unechtes Factoring als gute und günstige Möglichkeit anbieten, um Liquiditätsengpässe souverän zu überwinden. Echtes Factoring bietet hingegen vollkommene Gewissheit, da alle offenen Rechnungen vollständig abgegeben werden. Unternehmen mit ständig wechselnden Kunden entfernen somit die Risikokomponente aus ihrem Tagesgeschäft.