Reverse Supply-Chain-Factoring

Mit dem Reverse-Factoring können Unternehmen von einer flexiblen Einkaufsfinanzierung Gebrauch machen. Die Vor- und Nachteile des Reverse-Factorings, sowie dessen Bedeutung innerhalb einer Supply-Chain erfahren Sie im RECHNUNG.de–Ratgeber.
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Inhaltsübersicht

Viele Unternehmen nutzen herkömmliches Factoring zur Vorfinanzierung offener Rechnungsbeträge. Die Rechnungsvorfinanzierung ist jedoch keinesfalls eine Einbahnstraße. Beim Reverse-Factoring finanziert ein Debitor offene Forderungen und sichert sich damit Skonti, ohne an Liquidität einzubüßen.

Was ist Reverse-Factoring?

Während andere Factoring-Arten auf Unternehmen mit offenen Forderungen ausgelegt sind, orientiert sich Reverse-Factoring am Debitor. Auch hier sind drei Parteien an der Rechnungsvorfinanzierung beteiligt. Für gewöhnlich zieht der Debitor einen Factor hinzu, um offene Forderungen schnellstmöglich an den Lieferanten zu zahlen.

Für das investierte Kapital erhält der Factor im Gegenzug einen vorher festgelegten Zinssatz, während der Debitor von eventuellen Skonti profitiert. Da das Reverse-Factoring als Verbindlichkeit aus Lieferungen und Leistungen verbucht wird, verbessert es die Bilanzstruktur des Debitors. Dieser muss die Factoring-Summe in einer festgelegten Zahlungsfrist zurückzahlen. Obwohl sich die Zahlungsfrist von Anbieter zu Anbieter unterscheidet, liegt sie in der Regel höher, als die gesetzliche Zahlungsfrist von 30 Tagen.

Einsatz als Supply-Chain-Factoring

Gute Geschäftsbeziehungen setzen ein Wohlergehen aller Beteiligten voraus. So haben viele Bestandsunternehmen berechtigtes Interesse daran, dass ihre Lieferanten finanziell stabil sind. Gleichermaßen sind gerade Unternehmen in zyklischen Branchen anfällig für Liquiditätsengpässe und daher nicht immer in der Lage offene Forderungen umgehend zu zahlen.

Besonders mehrstufige Lieferketten großer Industrieunternehmen profitieren von einem konsequenten Einsatz des Reverse-Factorings. Factoring-Anbieter unterstützen dabei häufig mehrere Unternehmen in einer Lieferkette. Somit profitieren nicht nur einzelne Lieferanten von schnellen Zahlungen. Ein Unternehmen erhält auch die Gewissheit, dass seine Lieferanten stabil und zuverlässig weiter produzieren. Aufgrund dieser Vorteile ist Reverse-Factoring auch unter dem Begriff „Supply-Chain-Factoring“ bekannt.

Die Vor- und Nachteile des Reverse-Factorings

Während viele Factoring-Arten lediglich positive Auswirkungen auf Kreditoren haben, hat das Reverse-Factoring positive Auswirkungen auf Debitoren und Kreditoren. Der Kreditor profitiert von einer schnellen Zahlung seiner Forderungen und erhält dadurch direkte Liquidität. Zudem wird mit einer Übernahme des Ausfallrisikos (Delkredere) sichergestellt, dass dieser keine Rückzahlungen tätigen muss.

Dadurch, dass die Rechnungssumme erst später gezahlt werden muss, bleibt auch der Debitor liquide. Dieser profitiert zudem von eventuellen Skonti, ohne dass neues Kapital über einen Bankkredit aufgenommen werden muss.

Die Nachteile des Reverse-Factorings liegen in der Regel auf der finanziellen Seite. Im Gegensatz zum klassischen Factoring werden die Gebühren von dem Debitor übernommen. Zudem steht diese Form der Finanzierung nur finanzstarken Unternehmen zur Verfügung. Kleinunternehmer und Freiberufler werden keine Möglichkeiten finden, vom Reverse-Factoring Gebrauch zu machen.

Welche Alternativen stehen zur Verfügung?

Während Supply-Chain-Factoring nur für große Bestandsunternehmen geeignet ist, können Kleinunternehmer und Gewerbetreibende auf Kreditor-orientiertes-Factoring zugreifen.

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