Der ideale Businessplan

Ein Businessplan gilt als Masterplan für den Erfolg eines Unternehmens. Freiberufler, Selbstständige und Kleingewerbetreibende unterschätzen die Bedeutung dieses Leitfadens für den eigenen Erfolg jedoch sehr häufig. Warum ein Businessplan nicht nur für Bankangelegenheiten nützlich ist und was Sie bei seiner Erstellung beachten müssen, erfahren Sie im RECHNUNG.de Ratgeber.
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Inhaltsübersicht

Den Begriff Businessplan haben die meisten Selbstständigen schon häufig gehört. Doch oft bestehen Unklarheiten, worum es sich dabei genau handelt. Insbesondere die inhaltliche Struktur und der konkrete Nutzen sind für viele Freiberufler nicht verständlich.

Was ist ein Businessplan?

Als Businessplan bezeichnet man den Leitfaden einer geschäftlichen Unternehmung. Dieser besteht grob aus einem Text- und einem Zahlenteil und definiert den Kernwert eines Unternehmens. Im Textteil werden die wichtigsten Punkte einer Unternehmung definiert. Oft geht es dabei um das Grundproblem, welches die Unternehmung lösen soll, Mitbewerber und das Marktpotenzial.

Der Zahlenteil widmet sich dagegen den Finanzen und zeigt auf, wie viel finanzielles Potenzial im Markt besteht und wie viel Kapital bereits im Unternehmen vorhanden ist. Banken und Investoren können aus diesen Daten anschließend herleiten, ob sich eine Investition von Eigen- bzw. Fremdkapital grundsätzlich lohnt.

Wann benötigen Freiberufler einen Businessplan und warum?

Der Hauptgrund für einen Businessplan als Freiberufler ist das Beantragen von Fördermitteln. So sieht beispielsweise der KFW-Gründerkredit eine Beantragung mit einem entsprechenden Businessplan vor. Aber auch für herkömmliche Kreditanträge bei der eigenen Hausbank ist ein akkurater Businessplan vonnöten. Dieser dient dazu, der Bank klar aufzuzeigen, dass man ein profitables Geschäft betreibt und die Kreditraten sehr wahrscheinlich ordnungsgemäß zurückzahlt.

Ein Businessplan kann aber aber auch für das alltägliche Geschäft eines Freiberuflers hilfreich sein. Da dieser die anfängliche Vision sowie mögliche Herausforderungen und finanzielle Aspekte enthält, ist er ein guter Indikator dafür, ob das eigene Geschäft nach Plan verläuft. Somit kann ein Businessplan, der akkurat erstellt wurde, über den Erfolg bzw. Misserfolg eines Unternehmens entscheiden.

Wie erstellt man einen Businessplan?

Ob Architekt, Arzt, Künstler oder Therapeut – Freiberufler, die sich selbstständig machen und eine Finanzierung in Anspruch nehmen möchten, kommen nicht an einem Businessplan vorbei. Als Einzelperson rückt dabei die Gründerpersönlichkeit in den Mittelpunkt. Die Motivationslage ist schließlich ein entscheidender Faktor für den Erfolg einer Selbstständigkeit.

Außerdem sollten folgende Aspekte behandelt werden:

1. Die Branche und die direkte Konkurrenz

Der erste Schritt bei der Erstellung eines Businessplans ist ein tiefgreifender Marktüberblick. Dieser sollte das mögliche Potenzial einer Selbstständigkeit in der jeweiligen Branche verdeutlichen. Idealerweise beantworten Sie dabei folgende Fragen:

Wie viele Freiberufler führen Ihren Beruf aus und wie hoch ist der durchschnittliche Umsatz?

In Deutschland gibt es z.B. Anfang 2019 165.104 zugelassene Rechtsanwälte. Davon sind jedoch lediglich 1570 auf das Verwaltungsrecht spezialisiert. Der durchschnittliche Umsatz liegt dabei bei ca. 200.000€ jährlich.

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Unser Tipp: Finden Sie relevante Statistiken zu Ihrem Marktumfeld, um einen ansprechenden Eindruck auf Ihren Finanzierungspartner zu machen.

Wie hoch ist das Geschäftspotenzial?

Es ist wichtig, auf das Potenzial eines Geschäftsbereichs einzugehen. Falls Sie sich als Anwalt bspw. auf das Verwaltungsrecht spezialisieren möchten und einen positiven Trend in der Nachfrage der Branche bemerken, sollten Sie diesen Vorteil klar kommunizieren. In einer solchen Situation stehen die Chancen für eine erfolgreiche Kreditaufnahme sehr gut. Geschäftsfelder, die dagegen wenig Nachfrage und ein hohes Angebot beinhalten, haben grundsätzlich geringere Chancen bei der Kapitalaufnahme.

Genaue Branchenstatistiken finden Sie in der Regel auf den Webseiten der jeweiligen Berufskammern. Für Rechtsanwälte ist dies die Bundesrechtsanwaltskammer.

2. Die Kunden und das Leistungsangebot

Wie bei anderen Businessplänen, sollten auch die für Freiberufler eine Zielgruppen-Analyse beinhalten. Dabei sollte die eigene Dienstleistung beschrieben und die jeweilige Zielgruppe bestmöglich konkretisiert werden. Insbesondere geht es dabei um den Unterschied zwischen Geschäfts- und Privatkunden sowie der jeweiligen Kaufkraft. Außerdem sollten Sie Gründe anführen, die Sie als Experten in Ihrem Bereich positionieren. Bankberater und Investoren fragen sich schließlich, warum gerade Sie die Aufmerksamkeit Ihrer Zielgruppe erhalten werden.

3. Die Preisgestaltung

Die Preisgestaltung ist in vielen Branchen für Freiberufler stark reguliert. Als Arzt oder Steuerberater haben Sie also nur geringe Möglichkeiten einer Preisanpassung. Freiberufler ohne diese Regulierung können ihre Preise frei bestimmen und somit unterschiedliche Positionierungen verfolgen.

4. Das Marketing

In einem Businessplan sollten Sie daher unbedingt konkretisieren, ob Sie im hochpreisigen Segment tätig sein möchten oder eher mit niedrigeren Stundensätzen arbeiten.

Anhand des Geschäftspotenzials, der Zielgruppe und der Preisgestaltung müssen Sie sich für bestimmte Marketingmaßnahmen entscheiden. Fügen Sie daher in Ihren Businessplan die entsprechenden Details ein.

Ihr Finanzierungspartner wird sich besonders dafür interessieren, wie Sie Ihr Alleinstellungsmerkmal kommunizieren. Die Erfahrung dabei zeigt, dass mit einer eindeutigen Positionierung und einem klaren Plan, die Marketingmaßnahmen leichter fallen und Unternehmungen grundsätzlich erfolgreicher sind.

Vergessen Sie dabei nicht, ehrlich zu sein und Ihren Kanal für die Kundengewinnung detailliert zu beschreiben. Die Mund-zu-Mund-Propaganda sollte dabei ebenfalls berücksichtigt werden, da diese auch viel Potenzial mit sich bringt.

5. Weitere Aspekte

Viele freie Berufe sind reguliert und erfordern bestimmte Zulassungen. So können Sie sich z.B. nicht als Steuerberater selbstständig machen, ohne ihr Steuerberaterexamen abgeschlossen zu haben. Hierfür sind sowohl ein Studium oder eine Ausbildung sowie zwei bis zehn Jahre Berufserfahrung nötig. Diese Aspekte finden sich auf der Webseite der jeweiligen Berufskammer und gehören ebenfalls in einen Businessplan. Außerdem sollten Sie nötige Versicherungen und Ihre Rechtsform listen. Dies verringert die Wahrscheinlichkeit unangenehmer Rückfragen im persönlichen Gespräch mit dem Finanzierungspartner.

6. Geschäftszahlen

Im Zahlen-Teil des Businessplans geht es um Ihre aktuellen und prognostizierten Geschäftszahlen. Ihr Finanzierungspartner möchte damit sicherstellen, dass Sie nicht unerwartet in finanzielle Engpässe geraten. Sollten Sie von Factoring Gebrauch machen, kann dies die Chancen eines positiven Eindrucks erhöhen. Es gibt schließlich wenige Aspekte, die überzeugender sind als eine direkte Begleichung der Rechnungen.

Eine Businessplan-Vorlage verwenden / Experten beauftragen

Wir empfehlen Ihnen, auf renommierte Vorlagen zu setzen und diese an Ihre persönlichen Anforderungen anzupassen. Die Schweizer Großbank UBS bietet hier bspw. eine kostenfreie Vorlage an. Insgesamt spart dies nicht nur Zeit, sondern stellt auch sicher, dass alle relevanten Aspekte behandelt wurden. Insbesondere wenn Sie kein Experte auf dem Gebiet der Betriebswirtschaftslehre sind, können solche Hilfsdokumente nützlich sein.

Außerdem gibt es viele Dienstleister, die Ihnen entgeltlich bei der Erstellung eines Businessplans helfen werden. Wir empfehlen Ihnen dabei, möglichst einen Experten Ihrer Branche zu beauftragen. Das hilft bei möglichen Sonderbedingungen und sorgt für eine langfristige Gewissheit.

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