Leasing als alternative Finanzierung für Existenzgründer
Viele Existenzgründer und Unternehmer sehen sich schnell mit hohen Kosten konfrontiert, wenn sie neue oder notwendige Wirtschaftsgüter anschaffen müssen. Für Dienstfahrzeuge, Büromöbel oder IT-Ausstattung kommen schnell Summen zusammen, die nicht direkt gezahlt werden können. An diesem Punkt ist Leasing eine gute Alternative und bietet auch für Existenzgründer einige Vorteile. Was Leasing ist und weshalb sich diese Finanzierungsalternative durchaus lohnen kann, erfahren Sie im RECHNUNG.de Ratgeber.
Weil der Lebenszyklus von Produkten immer kürzer wird und das Innovationstempo steigt, zwingt der Markt auch Unternehmer, dynamisch zu bleiben. In dieser Situation macht es Leasing möglich, neue Objekte anzuschaffen, ohne von hohen Kosten gebremst zu werden.
Was ist Leasing?
Unter Leasing für Unternehmer versteht kurz gesagt das Mieten oder Pachten eines Anlageobjekts. Am Bekanntesten sind wohl die Fahrzeugfinanzierung (Dienstwagenleasing) und das Maschinenleasing. Statt das Auto oder die Maschine mit einer einzigen großen Zahlung zu erwerben, wird das Leasingobjekt in individuell vereinbarten Leasingraten gezahlt. Ein Leasingvertrag schreibt dabei die Laufzeit, die Raten, den Restwert sowie den Effektivzins fest.
Welche Leasingarten gibt es?
Im Großen und Ganzen können zwei verschieden Arten von Leasing unterschieden werden.
Operate Leasing
Bei dieser Leasingform können Selbstständige, Freiberufler oder Unternehmer ein kurzfristiges und vergleichsweise schnell zu kündigendes Nutzungsrecht für ein Gut erhalten. Das Risiko wirtschaftlicher Einbußen, wenn das Investitionsobjekt beschädigt oder gestohlen wird, bleibt dabei beim Leasinggeber. Für diesen lohnt sich es daher nur, wenn er das Objekt mehrmals verleast.
Finance Leasing
Das Finanzierungsleasing wird auch als das klassische Leasing bezeichnet. Bei dieser Form erwerben die Leasingnehmer eher Verträge, die mittel- bis langfristig ausgelegt sind. Das wirtschaftliche Risiko für das Objekt trägt der Leasingnehmer, d.h. sollte dies beschädigt oder gestohlen werden, übernimmt der Unternehmer die Kosten. Auch die Kosten, die für die Wartung oder Instandhaltung vonnöten sind, hat der Leasingnehmer zu verantworten.
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Fahrzeuge
PKW lassen sich direkt beim Hersteller leasen. Eine größere Freiheit in der Wahl der Fahrzeugklasse oder Ausstattung ermöglicht ein herstellerunabhängiges PKW-Leasing. Ebenfalls ermöglicht das Leasing von Nutzfahrzeugen, insbesondere Transportunternehmen mit einem modernen Fuhrpark, in allen Aspekten entlastet zu werden.
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Büromöbel
Der lange Abschreibungszeitraum von 13 Jahren kann durch ein sogenanntes Büromöbel-Leasing umgangen werden. Statt sie viele Jahre lang abzuschreiben, können sie für wenige Jahre einfach geleast werden.
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Maschinen
Neue Maschinen oder auch komplette Produktionsanlagen sind oft der treibende Motor, aber auch besonders kostspielig. Durch Maschinen-Leasing kann Unternehmern diese finanzielle Belastung abgenommen werden.
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IT und EDV
Der Aufbau einer modernen und gut funktionierenden IT-Ausstattung und Infrastruktur kann schnell kostspielig werden. Leasing ist dabei eine clevere Möglichkeit, um neue Hardware und Software anschaffen zu können.
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Sonstige Arbeitsmittel
Ob Medizintechnik, die oftmals sehr hochwertig und kostspielig ist, oder neuen, innovativen Fitnessgeräten, die in der boomenden Branche den hohen Ansprüchen der Nutzer genügen müssen – Leasing hilft auch bei diesen Objekten für die Anschaffung.
Grundsätzlich gibt es wenige Gegenstände, die nicht geleast werden können. Das ausschlaggebende Kriterium für die Leasingfähigkeit eines Gutes ist dessen Wiederverwertbarkeit nach Ablauf eines Leasingvertrags. Objekte mit einer kurzen Lebensdauer oder nur einer einmaligen Verwertbarkeit lassen sich daher nicht leasen.
Was lohnt sich eher für Unternehmer: Leasing oder Finanzierung?
Oberflächlich betrachtet, wirkt das Leasen und Finanzieren eines Gutes grundsätzlich relativ ähnlich. Der Leasingnehmer entrichtet in beiden Varianten eine monatliche Gebühr und erhält dafür die Möglichkeit ein Objekt zu nutzen. Der größte Unterschied liegt im Eigentumsverhältnis. Während der Leasingnehmer nicht zum Eigentümer eines Gutes wird und nur für die Nutzung bezahlt, wurde vor einer Finanzierung ein Kaufvertrag geschlossen. Nach dem Ablauf eines Leasingvertrags ist der Leasingnehmer also vorerst nicht zur weiteren Nutzung des Objektes berechtigt, wenn kein neuer Vertrag geschlossen oder Kaufoptionen gezogen werden.
Das kann für Existenzgründer die Steuerlast merklich senken. Denn die Leasingraten lassen sich zu 100% von der Steuer absetzen. Da für das Leasing kein Fremdkapital aufgenommen wird, wirkt es zudem bilanzneutral. Das schont die Eigenkapitalquote und sorgt dafür, dass ein Leasingnehmer es in Zukunft nicht schwerer hat, Kredite aufzunehmen.
Welche Vorteile hat Leasing?
Leasen kann für Gewerbekunden sehr attraktiv sein und einige steuerliche Vorteile mit sich bringen. Ob es sich lohnt, hängt oft vom Leasinggegenstand, der Art der Nutzung und dem jeweiligen Betrieb ab.
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Schnelle Liquidität
Dank Leasing müssen sich Unternehmer nicht zwischen einer Fremd- oder Eigenkapitalfinanzierung entscheiden. Leasingraten werden meist flexibel vereinbart. Das gibt Unternehmen mehr Liquidität für ihr operatives Geschäft und spontane Ausgaben.
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Leasingraten lassen sich steuerlich absetzen
Als Betriebsausgaben können Leasingraten steuerlich geltend gemacht werden und sind voll abzugsfähig. Investitionsbezogene Steuern, wie die Gewerbesteuer, fallen weg. Dadurch hilft Leasing Selbstständigen und Unternehmen, ihre Steuerlast zu senken.
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Bilanzneutralität
Da beim Leasing kein Fremdkapital aufgenommen wird, erscheint es nicht in der Bilanz des Leasingnehmers. Trotz der Investitionen bleibt dessen Eigenkapitalquote und sein Grad der Verschuldung unverändert. Das kann sich positiv auf weitere Finanzierungsmöglichkeiten auswirken. Bei Banken sind Bilanzkennzahlen wichtige Indikatoren für die Bewertung der Bonität.
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Langfristige Kalkulationsgrundlage
Die Leasingrate wird nicht von Zins- oder Ratingveränderungen beeinflusst. Sie bleiben konstant und machen es einfacher, monatliche Ausgaben zu kalkulieren. Das kommt gerade Gründern und Kleinunternehmern zugute, für die eine hohe Planungssicherheit besonders wichtig ist.
Fazit: Leasing lohnt sich für Existenzgründer
Leasing bietet auch für Freiberufler, Gründer und Kleinunternehmer eine gute Chance, ein hochpreisiges Wirtschaftsgut effizient zu nutzen und dabei die Steuerlast zu senken. Die steigende Beliebtheit macht das Leasing zudem deutlich günstiger. Für Unternehmer können sich also attraktive Möglichkeiten ergeben, Güter zu günstigen Konditionen zu leasen und dabei liquide zu bleiben.
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